Deutsches Zentrum für Altersfragen
Am 28. Juni war das DZA wieder bei der Langen Nacht der Wissenschaften Berlin dabei. Erneut waren wir zu Gast in der Humboldt-Universität zu Berlin und trotz hoher Temperaturen war der Besucherandrang beachtlich.
Demenz verändert das ganze Leben, aber nicht die Dinge, die es lebenswert machen. Auch mit der Erkrankung ist ein gutes Leben für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen möglich. Wissen über Demenz hilft dabei allen Beteiligten. Wie man den Alltag mit Demenz gut gestalten kann, welche Aktivitäten und Angebote besonders geeignet sind und welche Entlastungsangebote es für Angehörige gibt, erläuterte in einem Vortrag Astrid Lärm, Leiterin der Geschäftsstelle der Nationalen Demenzstrategie am Deutschen Zentrum für Altersfragen.
Wieder wurden bei dem Programmpunkt "Frag die Daten" vom Publikum richtig spannende Fragen gestellt, die unsere Wissenschaftler*innen Ulrike Ehrlich, Lisa Klasen und Michael Weinhardt live und in Farbe beantworteten, z. B. Was ist gut für die mentale Gesundheit? Macht es einen Unterschied, ob man künstlerischen oder kulturellen Aktivitäten nachgeht?
Mentale Gesundheit wurde über die Depressionsskala gemessen. Die Analyse zeigte, Personen die mindestens einmal pro Woche künstlerisch tätig sind, haben mehr depressive Symptome als Personen, die mindestens einmal pro Woche kulturelle Veranstaltungen besuchen.
Weiterhin wurde gefragt, was die Menschen in der 2. Lebenshälfte zufrieden macht. Der Deutsche Alterssurvey zeigt, Personen mit Kindern sind zufriedener mit ihrem Leben als Personen ohne Kinder und dass Personen mit hohem Einkommen zufriedener mit ihrem Leben sind als Personen mit einem niedrigen Einkommen.
Ein Feedback der Besucher*innen auf die Frage "Was hat ihnen besonders gut gefallen?" in unserem Feedbackbogen lautete: "Dass ich eine Frage beantwortet bekommen habe, auf die ich keine Antwort finden konnte."
Sehr gern geschehen!
Und während die drei genannten Kolleg*innen fleißig rechneten, gab Stefan Stuth, Leiter des Forschungsdatenzentrums am DZA, in Kurzvorträgen Einlick in die Analyse empirischer Daten:
Wie empirische Daten entstehen: Von der Befragung zu den Daten
Wie läuft Forschung normalerweise ab?
Für ältere Menschen, die auf Social Media präsent sind und viele Follower haben, hat sich der Begriff „Granfluencer“ (eine Wortmischung aus „Grandparents“ und „Influencer“) etabliert. Womit und warum sind die Granfluencer auf Instagram, Tiktok und anderen Kanälen erfolgreich? Dr. Frank Berner stellte bei der Langen Nacht der Wissenschaften Beispiele vor und ordnete diesen Trend ein.
Und da die PDF-Datei nicht die eingebetteten Filme zeigen kann, hier die Links zu einem großen Teil der Clips, die im Rahmen des Vortrags angespielt wurden:
Dr. Julia Schneider aka Doc J Snyder stellte anhand der gemeinsam mit dem DZA entwickelten Comics zu Altersfragen vor, wie sich komplexe wissenschaftliche Befunde verständlich in ein Comic-Format übersetzen lassen. Das Publikum konnte dem DZA bei der Gelegenheit Ideen mit auf den Weg geben, welche Altersthemen sie sich für zukünftige Comics wünschen.
Kalendarische Altersgrenzen, Zufußgehen im Alter und andere Altersthemen. Klingt trocken, ist es aber nicht – wenn Wissenschaftler*innen und Wissenschaftsbegeisterte diese Themen allgemeinverständlich und vor allem unterhaltsam vorstellen. So wie Florian Breitinger, Shin Wee Chong, Stefan Robiné, Elke Schilling und Elmar Stracke. Das Publikum bestimmte Florian Breitinger zum Sieger des Science Slam.
Altersdiskriminierung: ein ernstes Thema zu später Stunde. Wir legten den Fokus auf LSBTI* und diskutierten mit Sabine Arnolds (Lesben und Alter), Frank Berner (Geschäftsstelle Altersberichte), Nora Eckert (Bundesverband Trans* e. V.) und Ralf Lottmann (Hochschule Magdeburg-Stendal) über Benachteiligungserfahrungen, Intersektionalität und was gegen Altersdiskriminierung zu tun wäre. Julia Simonson moderierte den Talk. Late Night-Feeling wurde dem Talk verliehen durch die musikalische Rahmung unserer DZA-Combo.
In Kooperation mit der Stadtbibliothek Tempelhof-Schöneberg stellten wir in unserer Leseecke Bilder- und Kinderbücher aus der Bibliothek des DZA vor, die vielfältige, vor allem positive Bilder des Alters und Alterns vermitteln. Es konnte geschmökert werden, es wurde vorgelesen und gemalt, und zwischen 17 und 21 Uhr wiederholt ein Kamishibai-Theater aufgeführt. Zudem bot die Leseecke eine kleine Ruhe-Oase im Trubel der Langen Nacht.
Im Rahmen des Programmpunktes wurden ein Flyer mit Leseempfehlungen sowie eine darauf aufbauende etwas längere Leseliste zum Thema entwickelt.
In der überarbeiteten Version unseres Quiz gibt es viele neue Fragen, zum Beispiel zu Altersbildern und der Mediennutzung älterer Menschen. Viele Besucher*innen rätstelten gerne. Sie können das weiterhin tun, unser Quiz ist bis aus Weiteres online abrufbar.
Wir bedanken uns bei allen Besucher*innen unseres Programms!
Die nächste Lange Nacht der Wissenschaften wird voraussichtlich am 06.06.2026 stattfinden.