CoESI: Die Folgen der Corona-Pandemie auf die Entwicklung sozialer Integration

Gute soziale Beziehungen sind unerlässlich für die Aufrechterhaltung der physischen und psychischen Gesundheit im mittleren und höheren Erwachsenenalter. Die Corona-Pandemie hat das soziale Miteinander einschneidend verändert. So hat beispielsweise die Einführung von Maßnahmen wie Kontaktbeschränkungen oder physische Abstandsregelungen, mit denen der ungehinderten Verbreitung des Virus begegnet wurde, auch zu einem Anwachsen der Einsamkeitsraten geführt. Das Projekt CoESI wird untersuchen, welche langfristigen Folgen sich aus den Veränderungen in der sozialen Integration ergeben. Insbesondere soll dabei herausgefunden werden, ob es gesellschaftliche Gruppen gibt, die besondere Schwierigkeiten mit der Anpassung an die veränderten sozialen Gegebenheiten hatten. Dieses Forschungsprojekt wird im Rahmen der Initiative „Gesellschaftliche Auswirkungen der Corona-Pandemie − Forschung für Integration, Teilhabe und Erneuerung" aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung finanziert.

 

Projektbeschreibung

Im CoESI-Projekt werden auf Basis soziologischer, sozialpsychologischer und gesundheitspsychologischer Ansätze Veränderungen in der sozialen Integration von Menschen in der zweiten Lebenshälfte während und nach der Corona-Pandemie untersucht. Drei Ebenen sozialer Integration werden betrachtet: (1) Enge Unterstützungsbeziehungen (innerer Kreis aus engsten Familien- und Freundesbeziehungen), (2) weitergefasste Netzwerke (mittlerer Kreis aus weniger engen Beziehungen) sowie (3) Teilnahme an Gruppenaktivitäten (äußerer Kreis aus Bekannten, Nachbar*innen und Vereinsmitgliedern). Forschungsleitend für die Analysen ist die Perspektive der sozialen Ungleichheit. Alter, Geschlecht und sozio-ökonomischer Status beeinflussen mutmaßlich nicht nur die Folgen der Pandemie für verschiedene Aspekte sozialer Integration, sondern auch, wie gut Einbußen ausgeglichen werden können.

Drei Fragenkomplexe sollen beantwortet werden: a) Welche Ebenen sozialer Integration sind am stärksten von der Pandemie betroffen? b) Wie wirken sich die pandemiebedingten Veränderungen in der sozialen Integration auf Einsamkeitserleben, subjektives Wohlbefinden und Gesundheit aus? c) Welche Faktoren ermöglichen oder erschweren die Erholung der sozialen Integration nach dem Abklingen der Pandemie? Bei allen drei Fragestellungen wird die besondere Rolle sozialer Ungleichheit berücksichtigt.

Mit den Paneldaten des Deutschen Alterssurveys sollen anhand einer großen, repräsentativen Stichprobe (N ≈ 5.000) individuelle Verläufe über fünf Messzeitpunkte betrachtet werden, die unterschiedliche Phasen des Pandemiegeschehens in Deutschland abdecken: Die Situation vor Ausbruch der Pandemie im Jahr 2017, die Phase des Schocks im Sommer 2020, die Phase des Dauerstresses im Winter 2021/22, eine mögliche Erholung oder Verstetigung im Winter 2022/23 sowie die möglicherweise veränderte Gestaltung sozialer Beziehungen nach der Pandemie im Winter 2023/24 („neue Normalität“).

 

Laufzeit: Februar 2023 bis Dezember 2025

Beteiligte Personen und Kontaktdaten

Dr. Oliver Huxhold
Dr. Oliver Huxhold
Principal Investigator
Dr. Nadiya Kelle
Dr. Nadiya Kelle
Principal Investigator
Dr. Mareike Bünning
Dr. Mareike Bünning
Principal Investigator
Prof. Dr. Clemens Tesch-Römer
Prof. Dr. Clemens Tesch-Römer
Principal Investigator
 Lisa Klasen
Lisa Klasen
Doktorandin
 Andrea Blume
Andrea Blume
Assistentin
 Nadja Keller
Nadja Keller
Kooperierende Bachelor-Studentin
 Willi Bredereck
Willi Bredereck
Studentischer Mitarbeiter

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