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Wer gestaltet mit? Mitgliedschaft in Parteien und Bürgerinitiativen in der zweiten Lebenshälfte

Dieses DZA Aktuell betrachtet polititische Partizipation in der zweiten Lebenshälfte anhand von Mitgliedschaften in Parteien und Bürgerinitiativen.

Weinhardt, M., Schmelzle, R., Platt, O., & Berner, F. (2025). Wer gestaltet mit? Mitgliedschaft in Parteien und Bürgerinitiativen in der zweiten Lebenshälfte [DZA Aktuell 04/2025]. Berlin: Deutsches Zentrum für Altersfragen. https://doi.org/10.60922/4j41-9e13
 

Kernaussagen:

  • Nur ein geringer Anteil der Personen in der zweiten Lebenshälfte ist Mitglied in einer Partei oder Bürgerinitiative. Dabei war im Jahr 2023 der Anteil an Personen ab 43 Jahren, die Mitglied einer politischen Partei waren, mit 3,7 Prozent fast doppelt so hoch wie der Anteil an Personen, die Mitglied in einer Bürgerinitiative waren (1,9 Prozent).

  • Ältere Personen sind häufiger Mitglied in einer Partei als Personen im mittleren Erwachsenenalter. Personen zwischen 66 und 75 Jahren sowie Personen ab 76 Jahren waren 2023 dreimal so häufig Parteimitglied (5,6 Prozent und 5,8 Prozent) als Personen zwischen 43 und 55 Jahren (1,9 Prozent). Bei der Mitgliedschaft in Bürgerinitiativen war der Anteil hingegen bei den 56- bis 65-Jährigen am höchsten (3,0 Prozent).

  • Geschlechtsspezifische Unterschiede treten bei der Parteimitgliedschaft auf, nicht aber bei der Mitgliedschaft in einer Bürgerinitiative. Männer waren 2023 häufiger Parteimitglieder als Frauen. Insbesondere ältere Männer ab 66 Jahren lagen bei der Parteimitgliedschaft mit einem Anteil von 8,2 Prozent deutlich über dem Anteil bei Frauen, aber auch über dem Anteil jüngerer Männer zwischen 43 und 65 Jahren. Bei der Mitgliedschaft in Bürgerinitiativen findet sich kein geschlechtsspezifischer Unterschied.

  • Einkommen spielt insbesondere für die Mitgliedschaft in Bürgerinitiativen eine Rolle. Der Anteil von Mitgliedern in einer Bürgerinitiative war 2023 bei Personen mit niedrigen Einkommen unterhalb der Armutsrisikogrenze signifikant niedriger (0,6 Prozent) als bei Personen mit mittleren Einkommen (1,9 Prozent) oder mit hohen Einkommen (2,8 Prozent). Personen mit hoher Bildung partizipieren häufiger in der Politik – sowohl als Mitglieder in Parteien als auch als Mitglieder in Bürgerinitiativen.

  • Personen mit hoher Bildung waren im Jahr 2023 sowohl mehr als doppelt so häufig Parteimitglied (6,2 Prozent) oder Mitglied in einer Bürgerinitiative (3,3 Prozent) als Personen mit einem niedrigen oder mittleren Bildungsniveau (3,1 Prozent bzw. 2,4 Prozent Parteimitglieder und 0,6 Prozent bzw. 1,5 Prozent Mitglieder in Bürgerinitiative). Innerhalb der Gruppe der Hochgebildeten stechen insbesondere ältere Personen ab 66 Jahren hervor, von denen 2023 mehr als jede*r Zehnte Parteimitglied war.

  • In Westdeutschland waren im Jahr 2023 Personen ab 43 Jahren doppelt so häufig Parteimitglieder wie in Ostdeutschland. Die Mitgliedschaft in Bürgerinitiativen unterscheidet sich hingegen nicht zwischen Ost- und Westdeutschland.



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