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Wohnung und Wohnkosten im Alter

Die meisten Menschen wohnen bis ins hohe Alter in einer privaten Wohnung. Selbst wenn Ältere pflegebedürftig werden, bleibt für die Mehrzahl von ihnen die eigene Wohnung der zentrale Lebensort. Sonja Nowossadeck und Heribert Engstler geben einen Überblick über verschiedene Aspekte der Wohnverhältnisse Älterer.

Nowossadeck, S., & Engstler, H. (2017): Wohnung und Wohnkosten im Alter. In: Mahne K., Wolff J., Simonson J., Tesch-Römer C. (eds) Altern im Wandel. Springer VS, Wiesbaden.

Die wesentlichen Befunde sind:

  • Der Anteil der 40- bis 85-Jährigen, die in der eigenen Immobilie wohnen, hat sich zwischen 1996 und  2014  erhöht:  Bei  den  70- bis  85-Jährigen  ist  die  Wohneigentümerquote  in  dieser  Zeit überdurchschnittlich von 47,9 Prozent auf 59,7 Prozent gestiegen. Zugenommen hat allerdings auch der Anteil der Personen mit Wohneigentum, die in diesem Alter noch ein Immobiliendarlehen abzahlen müssen. Die Wohneigentümerquote ist insgesamt in Ostdeutschland zwar immer noch niedriger als in Westdeutschland, der Unterschied zwischen Ost und West hat sich bei den 40- bis 85-Jährigen jedoch zwischen 1996 und 2014 halbiert (von 26,9 auf 12,7 Prozentpunkte).
  • Die eigene Wohnsituation wird im Jahr 2014 von einer großen Mehrheit der 40- bis 85-Jährigen als gut bewertet: 89,7 Prozent der 40- bis 85-Jährigen bewerten im Jahr 2014 ihre Wohnsituation als  gut.  Von  1996  bis  2014  hat  sich  in  Ostdeutschland  die  Bewertung  der  Wohnsituation deutlich verbessert und sich damit dem westdeutschen Niveau angeglichen. Im Jahr 2014 bewerten die Ältesten (70 bis 85 Jahre) mit 92,0 Prozent ihre Wohnsituation im Vergleich zu den 40- bis 54-Jährigen (88,0 Prozent) und den 55- bis 69-Jährigen (90,1 Prozent) häufiger als gut. Auch in einfachen Wohnlagen bewerten die Bewohnerinnen und Bewohner ihre Wohnsituation mehrheitlich als gut (68,1 Prozent), wenn auch weniger häufig als in gehobenen (96,2 Prozent) und mittleren Wohnlagen (87,9 Prozent).
  • Die monatliche Wohnkostenbelastung in Prozent des Einkommens hat zwischen 1996 und 2014 zugenommen:  Der Anteil  des  Haushaltseinkommens,  den  Mieterinnen  und Mieter  für  die  Miete  und die Nebenkosten ausgeben, ist zwischen 1996 und 2014 von 27,9 auf 35,1 Prozent gestiegen. Besonders  hoch  ist  die  Mietbelastung  für  ältere alleinlebende  Frauen  (45,2  Prozent).  Eine  relativ niedrige Wohnkostenbelastung haben Haushalte, die im schuldenfreien Wohneigentum leben (16,0 Prozent).
  • Barrierereduzierte Wohnungen sind im Jahr 2014 wenig verbreitet: Unter den 40- bis 85-Jährigen leben im Jahr 2014 nur 2,9 Prozent in einer barrierereduzierten Wohnung. Von den Personen, die eine  Gehhilfe,  einen  Rollator  beziehungsweise  einen  Rollstuhl  benutzen,  haben  im  Jahr  2014  6,9  Prozent eine barrierereduzierte Wohnung.

Die Ergebnisse detailliert: in der Open Access Publikation 


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