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Situation unterstützender und pflegender Angehöriger von Menschen mit Demenz

Immer mehr Menschen in Deutschland erkranken an Demenz. Viele von ihnen benötigen Hilfe, Unterstützung und Pflege, die in den meisten Fällen von ihren Familienangehörigen oder ihnen nahestehenden Personen häufig zu Hause geleistet wird. Dabei wird die Pflege demenziell erkrankter Personen von Angehörigen häufig als belastend und stressauslösend beschrieben und in Verbindung mit einer schlechteren physischen und psychischen Gesundheit gebracht.

Mit Daten des Deutschen Alterssurvey wurde untersucht, wer in der zweiten Lebenshälfte pflegt, mit welchem Zeitaufwand und welche Auswirkungen auf Wohlbefinden und Belastungsempfinden damit einhergehen. Verglichen wurden Personen, die Menschen mit Demenz pflegen mit Personen, die Menschen ohne Demenz pflegen.

Kelle, N., & Ehrlich, U. (2022):  Situation unterstützender und pflegender Angehöriger von Menschen mit Demenz. DZA Aktuell 04/2022

Kernaussagen:

  • In Deutschland unterstützen/pflegen in den Jahren 2020/2021 3,5 Prozent der Personen in der zweiten Lebenshälfte einen Menschen mit Demenz. Gut 14 Prozent der Personen in der zweiten Lebenshälfte leisten Unterstützung und Pflege für Angehörige ohne Demenz. Frauen pflegen und unterstützen anteilig häufiger Menschen mit Demenz als Männer. Die Unterstützung und Pflege von Menschen mit Demenz wird zu ähnlichen Anteilen von Menschen im erwerbsfähigen Alter und Menschen im Ruhestandsalter übernommen, wohingegen die Unterstützung und Pflege von Menschen ohne Demenz anteilig häufiger durch Personen im erwerbsfähigen Alter erfolgt.

  • Der Zeitaufwand für die Pflege von Menschen mit Demenz ist für Angehörige ähnlich hoch wie für die Pflege von Menschen ohne Demenz. Es gibt zudem keine Unterschiede in Hinblick auf den Zeitaufwand nach Geschlecht oder nach Altersgruppen. Jedoch scheint Bildung eine Rolle zu spielen: Unter den Angehörigen von Menschen mit Demenz unterstützen und pflegen Personen mit hoher Bildung weniger zeitintensiv als diejenigen mit niedriger oder mittlerer Bildung.

  • Unterstützende und Pflegende von Menschen mit Demenz fühlen sich zu höheren Anteilen belastet als Unterstützende und Pflegende von Menschen ohne Demenz. Zugleich weisen Unterstützende und Pflegende von Menschen mit Demenz ähnliche Niveaus in subjektiver Gesundheit, depressiver Symptomatik und Einsamkeit auf wie Unterstützende und Pflegende von Menschen ohne Demenz oder auch nicht unterstützende/pflegende Personen.

 



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