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Heißt krank zu sein sich auch krank zu fühlen? Subjektive Gesundheit und ihr Zusammenhang mit anderen Gesundheitsdimensionen

Die subjektive Gesundheitsbewertung, das heißt, wie Menschen sich gesundheitlich fühlen und ihre Krankheit(en) und Einschränkungen einschätzen, stellt ein zentrales Maß gesundheitsbezogener Lebensqualität dar und kann eine Reihe anderer Gesundheitsaspekte (zum Beispiel Genesung nach Krankheit) vorhersagen. Der Buchbeitrag von Svenja M. Spuling, Susanne Wurm, Julia K. Wolff & Jenna Wünschegibt auf Basis der Daten des Deutschen Alterssurveys einen Überblick.

Spuling, S.M., Wurm, S., Wolff, J.K., & Wünsche, J. (2017): Heißt krank zu sein sich auch krank zu fühlen? Subjektive Gesundheit und ihr Zusammenhang mit anderen Gesundheitsdimensionen. In: Mahne K., Wolff J., Simonson J., Tesch-Römer C. (eds). Altern im Wandel. Springer VS, Wiesbaden.

Die wesentlichen Befunde sind:

  • Ein Großteil der 40- bis 85-Jährigen bewertet die eigene Gesundheit im Jahr 2014 als gut, wobei jedoch deutliche Alters- und Bildungsunterschiede bestehen: Der Anteil an Personen, die zu einer guten Gesundheitsbewertung kommen, ist unter den 70- bis 85-Jährigen mit 44,6 Prozent im Vergleich zu den 55- bis 69-Jährigen (53,6 Prozent) und den 40- bis 54-Jährigen (64,5 Prozent) am geringsten. Hochgebildete bewerten mit 63,4 Prozent im Vergleich zur mittleren (53,6 Prozent) und niedrigen Bildungsgruppe (36,3 Prozent) am häufigsten ihre Gesundheit als gut.
  • Nur bei den über 65-Jährigen zeigt sich zwischen 1996 und 2014 ein positiver Wandel der subjektiven Gesundheitsbewertung: Der Anteil von Personen mit guter subjektiver Gesundheitsbewertung ist beispielsweise bei den 66- bis 71-Jährigen zwischen 1996 und 2014 um mehr als zwölf Prozentpunkte angestiegen. Bei den unter 66-Jährigen zeichnet sich dagegen kein vergleichbarer Trend ab.
  • Die subjektive Gesundheitsbewertung hängt im Jahr 2014 eng mit Erkrankungen, funktionalen Einschränkungen und depressiven Symptomen zusammen: Personen mit guter subjektiver Gesundheitsbewertung geben weniger Erkrankungen, funktionale Einschränkungen und depressive Symptome an. Trotzdem bewertet auch fast die Hälfte der mehrfach erkrankten Personen ihre Gesundheit als gut – gleiches gilt für über 20 Prozent der Personen mit funktionalen Einschränkungen und für etwa jede dritte Person mit mindestens leichten depressiven Symptomen.
  • Im Jahr 2014 zeigen sich deutliche Bildungsunterschiede in der subjektiven Gesundheitsbewertung bei mehrfach Erkrankten und Personen mit mindestens leichten depressiven Symptomen: Nur ein Viertel der mehrfach erkrankten Personen mit niedriger Bildung berichtet im Jahr 2014 von einer guten subjektive Gesundheit, in der höchsten Bildungsgruppe sind es hingegen mehr als doppelt so viele. Zudem bewerten 17,0 Prozent der niedriggebildeten Personen mit mindestens leichten depressiven Symptomen ihre Gesundheit als gut, wohingegen 37,9 Prozent der hochgebildeten Personen mit mindestens leichten depressiven Symptomen zu einer guten Gesundheitsbewertung kommen.

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