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Glücklich bis ins hohe Alter? Lebenszufriedenheit und depressive Symptome in der zweiten Lebenshälfte

Auf Basis von Daten des Deutschen Alterssurveys gibt der Beitrag von Julia K. Wolff und Clemens Tesch-Römer einen Überblick über Altersunterschiede im Jahr 2014 hinsichtlich Lebenszufriedenheit und depressiver Symptome und über Unterschiede zu anderen gesellschaftlichen Gruppen. Daneben wird der Wandel der Lebenszufriedenheit (1996 bis 2014) und der depressiven Symptome (2002 bis 2014) in den Blick genommen.

Wolff, J.K., & Tesch-Römer, C. (2017): Glücklich bis ins hohe Alter? Lebenszufriedenheit und depressive Symptome in der zweiten Lebenshälfte. In: Mahne K., Wolff J., Simonson J., Tesch-Römer C. (Eds.). Altern im Wandel. Springer VS, Wiesbaden.

Ein wichtiger Bestandteil eines guten Lebens ist auch das subjektive Wohlbefinden, also wie es einer Person geht und wie sie sich fühlt. In der Alternsforschung wird unter anderem die Zufriedenheit mit dem eigenen Leben als ein Indikator für ein hohes subjektives Wohlbefinden angesehen.

Die wesentlichen Befunde sind:

  • Im Jahr 2014 sind die meisten der 40- bis 85-Jährigen mit ihrem Leben zufrieden: Mehr als drei Viertel aller 40- bis 85-Jährigen geben an, dass sie mit ihrem Leben zufrieden sind – dieser Anteil ist in den höheren Altersgruppen sogar etwas größer. Der Anteil an Personen mit hoher Lebenszufriedenheit ist zwischen 1996 und 2002 um sechs Prozentpunkte angestiegen und von da an bis2014 auf einem hohen Niveau (circa 78 Prozent) stabil geblieben.
  • Im höheren Alter sind mehr Menschen von zumindest leichten depressiven Symptomen betroffen als Jüngere: Menschen im höheren Alter berichten im Jahr 2014 häufiger von zumindest leichten depressiven Symptomen. Unter den 40- bis 54-Jährigen sind es 28,6 Prozent, bei den 55- bis 69-Jäh-rigen 29,1 Prozent und unter den 70- bis 85-Jährigen ist dieser Anteil mit 33,1 Prozent etwas höher. Klinisch auffällige depressive Symptome sind dagegen mit circa sieben Prozent weniger weit verbreitet und unterscheiden sich nicht zwischen den Altersgruppen.
  • Der Wandel der depressiven Symptome unterscheidet sich zwischen den Altersgruppen – nur Ältere berichten 2014 weniger Symptome als 2002: Unter den 66- bis 83-Jährigen haben im Jahr 2014 weniger Menschen zumindest leichte depressive Symptomeals noch 2002. Bei den Jüngeren (42 bis 65 Jahre) ist dieser Anteil nur zwischen 2002 und 2008 kleiner geworden, von 2008 zu 2014hat er jedoch wieder zugenommen.
  • Mehr Frauen als Männer berichten von zumindest leichten depressiven Symptomen: Frauen leiden im Jahr 2014 häufiger unter zumindest leichten depressiven Symptomen als Männer (33,6 Prozent versus 25,9 Prozent). Dies gilt insbesondere für die Altersgruppe der 70- bis 85-Jährigen. In dieser Altersgruppe sind Frauen zudem seltener zufrieden (76,7 Prozent) mit ihrem Leben als Männer (84,3 Prozent).
  • Niedriggebildete haben häufiger eine geringere Lebenszufriedenheit und häufiger zumindest leichte depressive Symptome als Höhergebildete: Bildungsunterschiede in der Lebenszufriedenheit und der depressiven Symptomatik zeigen sich in allen Altersgruppen der zweiten Lebenshälfte. Die Bildungsungleichheit in der depressiven Symptomatik hat sich zwischen 2002 und 2014 nicht verändert. Bildungsunterschiede bei der Lebenszufriedenheit haben zwischen den Jahren 1996 und 2002 zunächst zugenommen, sind von 2002 zu 2014 aber stabil geblieben.

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