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Funktionale und subjektive Gesundheit bei Frauen und Männern im Verlauf der zweitenLebenshälfte

Unterscheiden sich Frauen und Männer hinsichtlich ihrer Alternsverläufe funktionaler und subjektiver Gesundheit? Verändern sich Geschlechterunterschiede in den Alternsverläufen funktionaler und subjektiver Gesundheit über verschiedene Geburtskohorten hinweg? Der Buchbeitrag von Svenja M. Spuling, Anja Cengia & Markus Wettstein gibt auf Basis der Daten des Deutschen Alterssurveys hierüber einen Überblick.

Spuling, S.M., Cengia, A., & Wettstein, M. (2019): Funktionale und subjektive Gesundheit bei Frauen und Männern im Verlauf der zweiten Lebenshälfte. In: Vogel C., Wettstein M., Tesch-Römer C. (eds) Frauen und Männer in der zweiten Lebenshälfte. Springer VS, Wiesbaden.

Beim Konzept der funktionalen Gesundheit wird die körperliche Funktionsfähigkeit im Alltag betrachtet. Menschen sind funktional gesund, wenn sie in ihrer Alltagsmobilität, in ihrer selbstständigen Lebensführung beziehungsweise der allgemeinen Alltagskompetenz nichteingeschränkt sind. Die subjektive Gesundheit ist die individuelle Bewertung des eigenen Gesundheitszustandes und gibt an, wie sich Menschen gesundheitlich fühlen und ihre Einschränkungen und Krankheit(en) selbst einschätzen.

Die wesentlichen Befunde sind:

  • Mit steigendem Alter berichten Frauen und Männer eine zunehmend eingeschränkte funktionale Gesundheit, und sie bewerten ihre Gesundheit weniger positiv: Die funktionale Gesundheit, das heißt die selbstständige Mobilität und die allgemeine Alltagskompetenz, nimmt mit zunehmendem Alter ab. Auch die individuelle subjektive Bewertung der eigenen Gesundheit verschlechtert sich mit zunehmendem Alter, sie nimmt aber über den Alternsverlauf von 40 bis 90 Jahren insgesamt weniger stark ab als die funktionale Gesundheit.
  • Frauen berichten zwar eine stärker eingeschränkte funktionale Gesundheit als Männer – und das im Alternsverlauf mit zunehmenden Maße –, aber subjektiv bewerten Frauen und Männer ihre Gesundheit ähnlich über die gesamte zweite Lebenshälfte: Frauen haben bereits im Alter von 40 Jahren eine schlechtere funktionale Gesundheit als Männer, und dieser Geschlechterunterschied nimmt mit steigendem Alter zu. Dagegen unterscheiden sich Frauen und Männer weder im Alter von 40 Jahren noch im Alternsverlauf hinsichtlich ihrer subjektiven Gesundheit. Frauen und Männer bewerten ihre Gesundheit demnach subjektiv ähnlich, obwohl sie sich in ihrer funktionalen Gesundheit unterscheiden.
  • Später Geborene kommen voraussichtlich mit einer besseren funktionalen Gesundheit ins höhere Alter als früher Geborene: In der ersten Hälfte des fünften Lebensjahrzehnts haben früher geborene Kohorten eine durchschnittlich bessere funktionale Gesundheit als später geborene Kohorten. Dies gilt für Frauen und Männer gleichermaßen. Im höheren Alter werden jedoch Frauen und Männer später geborener Kohorten voraussichtlich eine bessere funktionale Gesundheit und eine geringere Abnahme der funktionalen Gesundheit aufweisen als die Frauen und Männer früher geborener Kohorten. Dagegen unterscheidet sich bei der subjektiven Gesundheit weder das mittlere Ausgangsniveau mit Anfang 40 noch der Alternsverlauf zwischen den untersuchten Geburtskohorten, dies gilt für Frauen und Männer.

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