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Altern nachfolgende Kohorten gesünder? Selbstberichtete Erkrankungen und funktionale Gesundheit im Kohortenvergleich

Auf Basis von Daten des Deutschen Alterssurveys geben Julia K. Wolff, Sonja Nowossadeck & Svenja M. Spuling einen Überblick über selbstberichtete Erkrankungen und funktionale Gesundheit für verschiedene Bevölkerungsgruppen im Jahr 2014 und darüber, wie sich die Gesundheit über verschiedene Erhebungswellen entwickelt hat.

Wolff, J. K., Nowossadeck, S., & Spuling, S. M. (2017): Altern nachfolgende Kohorten gesünder? Selbstberichtete Erkrankungen und funktionale Gesundheit im Kohortenvergleich. In: Mahne, K., Wolff, J. K., Simonson, J., & Tesch-Römer, C. (Hrsg.). : Altern im Wandel. Zwei Jahrzehnte Deutscher Alterssurvey (DEAS). Wiesbaden: Springer VS.

Mit zunehmendem Alter spielt die Aufrechterhaltung einer guten Gesundheit nicht nur für das Wohlbefinden oder für persönliche Aktivitäten eine bedeutende Rolle, sondern auch für die gesellschaftliche Teilhabe, wie das ehrenamtliche Engagement oder die Erwerbstätigkeit. Gute Gesundheit umfasst dabei mehrere Dimensionen.

Die wesentlichen Befunde sind:

  • Trotz eines hohen Anteils von Personen mit Mehrfacherkrankungen berichten viele der 40- bis 85-Jährigen im Jahr 2014 von einer guten funktionalen Gesundheit: Bereits die 40- bis 54-Jährigen sind 2014 etwa zur Hälfte (47,1 Prozent) von mehr als zwei Erkrankungen betroffen. Bei den 55- bis 69-Jährigen und 70- bis 85-Jährigen sind es mit 65,5 und 82,1 Prozent deutlich mehr. Gleichzeitig berichtet die Mehrheit der 40- bis 85-Jährigen von einer guten funktionalen Gesundheit (68,9 Prozent). Selbst Personen mit fünf und mehr Erkrankungen geben zu 39,2 Prozent noch eine gute funktionale Gesundheit an.
  • Bei der Gesundheit bestehen im Jahr 2014 große Bildungsunterschiede: Niedriggebildete berichten im Jahr 2014 seltener von höchstens einer Erkrankung (23,0 Prozent) sowie seltener von einer guten funktionalen Gesundheit (45,8 Prozent) als Personen mit mittlerer Bildung (37,1 Prozent höchstens eine Erkrankung; 65,4 Prozent gute funktionale Gesundheit) oder Hochgebildete (41,6 Prozent höchstens eine Erkrankung; 79,1 Prozent gute funktionale Gesundheit).
  • Der Wandel hin zu weniger selbstberichteten Erkrankungen von 1996 zu 2008 setzt sich im Jahr 2014 nicht fort: Von 1996 bis 2002 nannte ein größer werdender Anteil der 40- bis 85-Jährigen keine oder nur eine Erkrankung. Während der Anteil von Personen mit höchstens einer Erkrankung von 2002 bis 2008 bei circa 44 Prozent stabil blieb, ist er zwischen 2008 und 2014 um sechs Prozentpunkte gesunken – liegt allerdings noch zwei Prozentpunkte über dem Niveau von 1996. Dieser Wandel betrifft alle Altersgruppen gleichermaßen.
  • Der Anteil an Personen mit guter funktionaler Gesundheit hat zwischen 2008 und 2014 zugenommen, allerdings nur bei den über 65-Jährigen: Personen im Alter von 66 bis 83 Jahren berichten 2014 häufiger von einer guten funktionalen Gesundheit als noch im Jahr 2008. Dagegen hat der Anteil an Personen mit guter funktionaler Gesundheit unter den unter 66-Jährigen zwischen 2008 und 2014 abgenommen.

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