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Freiwilliges Engagement – Bedeutung für Gesellschaft und Politik

Im Jahr 2019 sind 39,7 Prozent der Bevölkerung ab 14 Jahren in Deutschland freiwillig engagiert – rund 28,8 Millionen Menschen. Es sind Menschen unterschiedlichen Alters und Geschlechts, Menschen aus unterschiedlichen beruflichen Kontexten, Menschen mit und ohne Migrationshintergrund. Die Vielfalt der freiwillig engagierten Menschen spiegelt die Vielfalt der Gesellschaft in Deutschland wider. Freiwillig Engagierte trainieren Kinder und Jugendliche in Sportclubs, sie organisieren Veranstaltungen in der Gemeinde, sie leisten Nachbarschaftshilfe für ältere Menschen, sie übernehmen ehrenamtliche Unterstützung in Krankenhäusern, sie sind in Schülervertretungen engagiert oder sie setzen sich in Bürgerinitiativen für ihre Kommune ein. Der Freiwilligensurvey zeichnet die Bedeutung des Engagements für Politik und Gesellschaft nach.

Kausmann,C., Kelle, N., Simonson, J., & Tesch-Römer, C. (2021): Freiwilliges Engagement – Bedeutung für Gesellschaft und Politik. In: Simonson, J., Kelle, N., Kausmann, C., & Tesch-Römer, C. (Hrsg.) Freiwilliges Engagement in Deutschland – Der Deutsche Freiwilligensurvey 2019, S. 276-281, Berlin: Deutsches Zentrum für Altersfragen

Die Befunde führen zu folgendem Ausblick:

Für eine Engagementpolitik, die gleichwertige Teilhabechancen für alle ermöglichen soll, aber auch für die zivilgesellschaftlichen Organisationen, die die Vielfalt der Gesellschaft abbilden wollen, gibt es noch einiges zu tun. Die Ermöglichung gleichwertiger Teilhabechancen könnte für die Zivilgesellschaft eine Gelegenheit bieten, mehr freiwillig Engagierte für ein dauerhaftes Engagement gewinnen und binden zu können. Dass dies eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe ist, wird bei der Frage der Geschlechtergerechtigkeit deutlich: Eine gleichwertige Ausgestaltung im Engagement kann nur dann gelingen, wenn es auch in anderen gesellschaftlichen Bereichen eine gerechte Arbeitsaufteilung gibt. Darüber hinaus zeigt sich mit Blick auf die ungleichen Zugangschancen verschiedener Bildungsgruppen: Um die Teilhabechancen im Engagement gleichermaßen zu gestalten, müssen beispielsweise der Zugang zu Informationen und die Möglichkeiten der Nutzung digitaler Technologien verbessert werden. Aufgabe der Engagementpolitik ist es, Rahmenbedingungen für freiwilliges Engagement zu schaffen und allen Mitgliedern der Gesellschaft die Möglichkeit für gesellschaftliche Teilhabe zu bieten, um auf diese Weise eine solidarische, offene und demokratische Gesellschaft zu stützen.



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