Pressemitteilung |

Armut stellt ein Risiko für die soziale Integration älterer Menschen dar

Einkommensungleichheiten verursachen nicht nur materielle Nachteile, sondern können sich auch auf die soziale Integration von Menschen in der zweiten Lebenshälfte auswirken. Unter anderem ist das Einsamkeitsrisiko von Menschen in der zweiten Lebenshälfte, die als armutsgefährdet gelten, höher als bei Gleichaltrigen mit mittleren und hohen Einkommen. Auch andere Bereiche der sozialen Integration sind betroffen, wie Daten des Deutschen Alterssurveys zeigen.

Verglichen wurden Personen, die als armutsgefährdet gelten, also deren Haushaltseinkommen unter 60 % des Medianeinkommens liegt, mit Personen mit mittleren und hohen Einkommen. Die Befragten waren zwischen 46 und 90 Jahren alt.

Mittels einer vierstufigen Skala wurde erfasst, wie einsam sich die Befragten fühlen, wobei hohe Werte ein hohes Einsamkeitserleben abbilden. Es zeigte sich, dass armutsgefährdete Menschen mit einem Wert von 2,0 ein höheres Einsamkeitsniveau aufweisen als Personen mit mittleren und hohen Einkommen (jeweils etwa 1,8). Dieser Befund ist besonders deshalb problematisch, weil Studien zeigen, dass Einsamkeit krank machen kann. Zu der finanziellen Benachteiligung kommt so gesundheitliche Benachteiligung hinzu.

Die Ungleichheit in der sozialen Integration zeigt sich auch in anderen Bereichen: Menschen, die von Armut betroffen sind, haben kleinere Netzwerke, sind seltener ehrenamtlich aktiv und in die Betreuung von Enkelkindern involviert. Ein geringer sozio-ökonomischer Status und mangelnde Ressourcen scheinen somit eine Hürde dabei zu sein, sich aktiv in die Gesellschaft einzubringen.

 

Die Ergebnisse sind nachzulesen im Fact Sheet:
Huxhold, O., Bünning, M., & Simonson, J. (2023). Der Zusammenhang zwischen Einkommensunterschieden und sozialer Integration in der zweiten Lebenshälfte [DZA-Fact Sheet]. Berlin: Deutsches Zentrum für Altersfragen.

Der Deutsche Alterssurvey (DEAS) ist eine repräsentative Quer- und Längsschnittbefragung von Personen in der zweiten Lebenshälfte. Im Rahmen der Studie werden seit mehr als zwei Jahrzehnten Menschen auf ihrem Weg ins höhere und hohe Alter regelmäßig befragt. Der Deutsche Alterssurvey wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ).

Für ein Hintergrundgespräch wenden Sie sich bitte an die Pressestelle:

Deutsches Zentrum für Altersfragen (DZA)
Pressestelle

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