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Vermögen und Erbschaften: Sicherung des Lebensstandards und Ungleichheit im Alter

Um den Lebensstandard älterer Personen umfassend beschreiben zu können, müssen neben dem aktuellen Einkommen auch Vermögenswerte in die Gesamtbetrachtung einbezogen werden. Zum Vermögen zählen Güter (zum Beispiel Immobilien, Wertsachen) sowie Geld und Wertpapiere (zum Beispiel Aktien, Anleihen), die zum Eigentum einer Person gehören. Im vorliegenden Beitrag von Constanze Lejeune & Laura Romeu Gordo werden Immobilienbesitz und Geld- und weiteres Sachvermögen sowie Erbschaften betrachtet.

Lejeune, C., & Romeu Gordo, L. (2017): Vermögen und Erbschaften: Sicherung des Lebensstandards und Ungleichheit im Alter. In: Mahne K., Wolff J., Simonson J., Tesch-Römer C. (eds). Altern im Wandel. Springer VS, Wiesbaden.

Die zentralen Befunde:

  • Der Anteil von Personen mit Vermögen sowie die Vermögenshöhe nehmen zwischen 1996 und 2014 zu: Im Jahr 2014 besitzen 62,5 Prozent der 40- bis 85-Jährigen selbstgenutzte Immobilien, im Jahr 1996 waren es 56,6 Prozent. Der Anteil von Personen mit Geld- und Sachvermögen ist im gleichen Zeitraum von 76,4 auf 84,5 Prozent gestiegen. Zudem hat sich der Anteil derjenigen, die große Geld- und Sachvermögen (mehr als 100.000 Euro) besitzen, zwischen 1996 und 2014 von 6,6 auf 14,5 Prozent mehr als verdoppelt.
  • Vermögensbesitz zwischen Jüngeren und Älteren gleicht sich an, regionale Unterschiede bleiben bestehen: Der Anteil der Personen, die Immobilien oder Geld- und Sachvermögen besitzen, gleicht sich zwischen 1996 und 2014 zwischen Jüngeren und Älteren an. In Ostdeutschland kommen im Jahr 2014, wie auch schon 1996, Vermögen seltener vor, zudem sind sie vergleichsweise geringer. Zum Beispiel haben im Jahr 2014 16,3 Prozent in Westdeutschland ein Geld- und Sachvermögen von mehr als 100.000 Euro, in Ostdeutschland sind es nur 6,5 Prozent. Der Immobilienbesitz steigt zwischen 1996 und 2014 in Ostdeutschland stärker als in Westdeutschland, liegt im Jahr 2014 mit 50,4 Prozent aber noch immer deutlich unter dem in Westdeutschland (65,2 Prozent).
  • Vermögensbesitz steigt zwischen 1996 und 2014 vor allem in höheren sozialen Schichten: Sowohl beim Immobilienbesitz als auch beim Geld- und Sachvermögen steigen die Ungleichheiten zwischen den Sozialschichten. Im Immobilienbesitz betrug im Jahr 1996 die Differenz zwischen Unterschicht und oberer Mittelschicht noch etwa 27 Prozentpunkte, im Jahr 2014 sind es etwa 40 Prozentpunkte. Ein ähnliches Verhältnis zeigt sich für die Differenzen im Geld- und Sachvermögen (1996: 26 Pro-zentpunkte, 2014: 38 Prozentpunkte).
  • Erbschaften verschärfen die bestehende soziale Ungleichheit der Vermögensverteilung zusätzlich: Personen in höheren sozialen Schichten, die ohnehin häufiger über höhere Vermögen verfügen, erben auch häufiger und zudem höhere Werte. So haben im Jahr 2014 etwa ein Drittel (31,1, Prozent) der 40- bis 85-Jährigen, die der Unterschicht zuzurechnen sind, eine Erbschaft erhalten. Personen aus der oberen Mittelschicht berichten zu etwa zwei Dritteln (64,5 Prozent) von einer Erbschaft. Während in der Unterschicht nur etwa jede zehnte Erbschaft (11,8 Prozent) mindestens 12.500 Euro beträgt, sind es in der oberen Mittelschicht 43,5 Prozent.

Der Beitrag im open access im Detail

 


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