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Nutzung des Internets für die freiwillige Tätigkeit

Ob und wie Engagierte das Internet für ihre freiwillige Tätigkeit nutzen, hängt davon ab, ob sie Zugang zum Internet haben und ihnen entsprechende Technik zur Verfügung steht. Vereine und andere Organisationen des freiwilligen Engagements sind mehr oder weniger gut mit digitaler Infrastruktur ausgestattet und bieten daher mehr oder weniger Möglichkeiten dafür, das Internet und andere digitale Kommunikationsdienste für die Tätigkeiten der freiwillig Engagierten zu nutzen. Je nach dem Ausmaß, zu dem das Internet und digitale Informations- und Kommunikationstechnologien in Organisationen genutzt werden, ist es auch für die Tätigkeiten freiwillig engagierter Personen von Bedeutung.

Tesch-Römer, C., & Huxhold, O. (2021): Nutzung des Internets für die freiwillige Tätigkeit. In: Simonson, J., Kelle, N., Kausmann, C., & Tesch-Römer, C. (Hrsg.) Freiwilliges Engagement in Deutschland – Der Deutsche Freiwilligensurvey 2019, S. 194-213, Berlin: Deutsches Zentrum für Altersfragen

Kernaussagen:

  • Ein großer Teil der Engagierten nutzt das Internet im Rahmen ihrer freiwilligen Tätigkeit. Der Anteil der freiwillig engagierten Personen, die das Internet für ihre freiwillige Tätigkeit nutzen, beträgt 57,0 Prozent. Seit 2009 ist dieser Anteil nicht wesentlich gestiegen. Im Umkehrschluss bedeutet dies: Ein erheblicher Teil der Engagierten (43,0 Prozent) nutzt das Internet für die freiwillige Tätigkeit nicht.
  • Die digitale Spaltung zeigt sich auch im Kontext des freiwilligen Engagements. Wie in anderen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens gibt es auch im freiwilligen Engagement erhebliche Unterschiede nach Geschlecht, Alter und Bildung in der Nutzung des Internets. Freiwillig engagierte Männer nutzen das Internet anteilig häufiger für ihre freiwillige Tätigkeit als freiwillig engagierte Frauen, ältere Engagierte ab 65 Jahren nutzen es anteilig seltener als jüngere Altersgruppen und Engagierte mit hoher Bildung nutzen es anteilig häufiger als Engagierte mit niedriger Bildung.
  • Gerade bei den ältesten Engagierten hat der Anteil der Menschen, die das Internet für ihre freiwillige Tätigkeit nutzen, deutlich von 2004 bis 2019 zugenommen. Im Jahr 2004 nutzen nur 12,8 Prozent der Engagierten ab 65 Jahren das Internet, im Jahr 2019 waren es 48,0 Prozent.
  • Nur ein geringer Teil der freiwillig Engagierten gibt an, dass ihre Tätigkeit überwiegend oder ausschließlich im Internet stattfindet. Der Anteil dieser ‚Internet-Engagierten‘ ist klein und seit 2014 nicht gestiegen. Nur 2,6 Prozent aller freiwillig engagierten Personen üben ihre Tätigkeit überwiegend oder ausschließlich im Internet aus. Bei allen anderen freiwillig Engagierten, die das Internet nutzen, findet die freiwillige Tätigkeit nur teilweise im Internet statt.
  • Aktiv-gestaltende Formen der Internetnutzung werden von einem großen Teil der Engagierten verwendet, die das Internet in ihrer freiwilligen Tätigkeit anwenden. Im Freiwilligensurvey 2019 wird nach fünf Formen der aktiv-gestaltenden Internetnutzung gefragt: Beteiligung an sozialen Netzwerken, Erstellung von Newslettern, Website-Betreuung, Werbung von Spenden sowie Angebote der Beratung und Lehre. Etwas mehr als die Hälfte der freiwillig Engagierten, die für ihre Tätigkeit das Internet verwenden, nennen mindestens eine dieser fünf aktiv-gestaltenden Formen der Internetnutzung. Am häufigsten genannt wird dabei die Nutzungsform der Beteiligung an sozialen Netzwerken.


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