Mit Blick auf barrierearmes Wohnen zeigt sich allerdings, dass auch Wohneigentum nachteilig sein kein: Während nur 11,7 % der 45- bis 90-Jährigen im Wohneigentum das Haus und alle Wohnräume stufenlos erreichen können, sind es bei denjenigen ohne Wohneigentum mit 21,0 % fast doppelt so viele. Sonja Nowossadeck, Ökonomin am Deutschen Zentrum für Altersfragen und eine der Autorinnen der Studie, ordnet dieses Ergebnis ein: „Diese Befunde deuten darauf hin, dass auch Personen mit Wohneigentum unter Umständen in finanziell angespannten Verhältnissen leben. Auf aufwendige Umbauten zur Barrierefreiheit muss dann oft verzichtet werden.“
Unterschiede gibt es auch in der Vorsorge für den Fall, dass man aus gesundheitlichen Gründen seine rechtlichen und medizinischen Belange nicht mehr vollständig selbst regeln kann. Armutsgefährdete Personen verfügen seltener über Patientenverfügungen, Vorsorgevollmachten und Betreuungsverfügungen, als diejenigen, die über höhere Einkommen verfügen. Die Hälfte der 45- bis 90-Jährigen besitzt keines der genannten Vorsorgedokumente.
Die vollständigen Ergebnisse sind im aktuellen Datenreport nachzulesen: Bünning, M., Ehrlich, U., Lozano Alcántara, A., Nowossadeck, S., Romeu Gordo, L., & Spuling, S. M. (2024). Wie gut sind wir aufs Alter vorbereitet? In: Statistisches Bundesamt (Destatis), Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB), Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB) (Hrsg.): Sozialbericht 2024. Ein Datenreport für Deutschland (S.96–101). Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung.
Der Deutsche Alterssurvey (DEAS) ist eine repräsentative Quer- und Längsschnittbefragung von Personen in der zweiten Lebenshälfte. Im Rahmen der Studie werden seit beinahe drei Jahrzehnten Menschen auf ihrem Weg ins höhere und hohe Alter regelmäßig befragt. Der Deutsche Alterssurvey wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ).