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Ruhestandspläne älterer Beschäftigter – für wen sind sie realisierbar?

Für welche Gruppen älterer Beschäftigter sind ihre Ruhestandspläne realisierbar? Dieser Frage geht Heribert Engstler mit Daten des Deutschen Alterssurveys aus zwei Befragungswellen nach. Dabei zeigen sich Unterschiede in den Umsetzungschancen entlang der sozial ungleich verteilten Gesundheits- und Arbeitsmarktrisiken sowie der finanziellen Altersvorsorge.

Engstler, H. (2019). Wie erfolgreich sind ältere Arbeitskräfte in der zeitlichen Umsetzung ihrer Ausstiegspläne? Soziale Unterschiede der Übereinstimmung zwischen geplantem und realisiertem Alter der Erwerbsbeendigung. Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie, 52(Supl.1), 14‐24

Vor allem durch die Rentenpolitik wie die Verlängerung der Lebensarbeitszeit, Rentenabschläge bei vorzeitigem Rentenbezug, Verschärfung des Anspruchs auf Erwerbsminderungsrente u.a., hat die Politik versucht, den Verbleib Älterer im Arbeitsleben zu erhöhen und so die mit dem demografischen Wandel einhergehenden Veränderungen - Fachkräftemangel und den Verlust an Beitragszahlern in die sozialen Sicherungssysteme - abzufedern. In Deutschland folgen die Ausstiegspläne der Beschäftigten verzögert und nicht vollständig den Anhebungen der Regelaltersgrenzen, und das frei gewünschte oder bevorzugte Ausstiegsalter liegt im Durchschnitt nochmals unter dem geplanten oder erwarteten Ruhestandsalter. Die vorliegende Befragung von rentennahen Berufstätigen im Alter zwischen 55 und 64 Jahren im Jahr 2008 und einer Folgebefragung im Jahr 2014 zu ihren Ruhestandsplänen nahm geschlechts-, gesundheitliche, qualifikationsspezifische und Ost-West-Unterschiede in den Blick.

Dabei zeigte sich: Die Hälfte (49,8%) der Befragten verwirklichte ihre zeitlichen Ausstiegs- oder Weiterarbeitspläne ziemlich genau in den 6 Folgejahren (+- 6 Monate); 22,9 % arbeiteten länger als geplant und 27,3 % waren mindestens 7 Monate früher als geplant ausgeschieden, im Durchschnitt mehr als 3 Jahre früher.

Sowohl ein schlechter Gesundheitszustand als auch ein geringes Ausbildungsniveau erhöhten die Wahrscheinlichkeit, früher als geplant aus dem Berufsleben auszuscheiden. Frauen und Personen mit mittlerem Ausbildungsniveau hatten hingegen eine erhöhte Wahrscheinlichkeit, länger als geplant zu arbeiten. Die höchste Wahrscheinlichkeit, die Dauer ihrer Berufstätigkeit wie geplant zu gestalten, hatten Beschäftigte mit Beamtenstatus.

Die Untersuchungsergebnisse vollständig und im Detail

 


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