Kind – und dann? Wandel partnerschaftlicher Erwerbsverläufe drei Jahre nach dem Übergang in die Elternschaft
Der Übergang in die Elternschaft geht oft mit einem Übergang in geschlechtsspezifische Erwerbsarrangements einher, und oft sind sie richtungsgebend für die zukünftigen Erwerbsverläufe und die Alterssicherung der Elternteile. Nadiya Kelle, Laura Romeu Gordo und Julia Simonson vom Deutschen Zentrum für Altersfragen untersuchten mit Daten des Sozioökonomischen Panels, ob sich die Erwerbsverläufe von in den 1980er-Jahren geborenen Elternpaaren im Vergleich zu Paaren aus den 1970er-Jahren angeglichen haben und ob die Arbeitsteilung vor der Geburt eine zunehmende Rolle für die Erwerbskonstellationen danach spielte.
Kelle, N., Romeu Gordo, L., & Simonson, J. (2022): Kind – und dann? Wandel partnerschaftlicher Erwerbsverläufe drei Jahre nach dem Übergang in die Elternschaft. Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie 74, S. 329–351
Kernaussagen:
- Traditionelle Erwerbsarrangements und abgeschwächte traditionelle Erwerbsarrangements in den ersten drei Jahren nach dem Übergang in die Elternschaft verloren an Bedeutung, blieben aber die häufigsten Konstellationen.
- Eine stärkere Angleichung mit mehr Haushalts- und Elternzeiten der Väter und mehr Erwerbstätigkeitszeiten der Mütter im Vergleich der Geburtskohorten ist nicht erfolgt.
- Eine stärkere Angleichung der Erwerbskonstellationen zwischen Müttern und Vätern im Vergleich der Elternpaare verschiedener Jahrgänge fand hingegen durch eine Zunahme von sonstigen Nichterwerbstätigkeiten -insbesondere der Väter- statt.
- Eine vorgeburtliche moderne oder egalitäre partnerschaftliche Arbeitsteilung ging im Kohortenvergleich nicht zunehmend mit einem nachgeburtlichen modernen oder egalitären Erwerbsarrangement einher.
Die Publikation online (kostenfrei)
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