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Zwischen Enkelglück und (Groß-)Elternpflicht. Bedeutung und Ausgestaltung von Beziehungen zwischen Großeltern und Enkelkindern

Der Übergang zur Großelternschaft ist ein zentrales familiäres Ereignis in der zweiten Lebenshälfte. Der Beitrag von Katharina Mahne und Daniela Klaus geht der Bedeutung und Ausgestaltung von Beziehungen zwischen Großeltern und Enkelkindern mit Daten des Deutschen Alterssurveys nach.

Mahne, K., & Klaus, D. (2017): Zwischen Enkelglück und (Groß-)Elternpflicht – die Bedeutung und Ausgestaltung von Beziehungen zwischen Großeltern und Enkelkindern. In: Mahne K., Wolff J., Simonson J., Tesch-Römer C. (eds). Altern im Wandel. Springer VS, Wiesbaden.

Die Großelternrolle ist eine der wenigen neuen sozialen Rollen, die im späteren Leben hinzu kommen können und sie stellt spezifische Entwicklungsaufgaben für älter werdende Menschen bereit.

Die zentralen Befunde:

  • Der Übergang zur Großelternschaft verschiebt sich im Lebenslauf nach hinten: Während das Alter bei der Geburt des ersten Enkelkindes im Jahr 2008 bei durchschnittlich 51,6 Jahren lag, sind werdende Großeltern 2014 fast ein Jahr älter (52,5 Jahre). Väter, Personen in Westdeutschland und mit höherer Bildung werden später im Lebenslauf Großeltern.
  • Die Wichtigkeit der Großelternschaft ist zwischen 2008 und 2014 stabil hoch: Die Einschätzung der Wichtigkeit der Großelternrolle hat sich zwischen 2008 und 2014 nicht verändert. Die große Mehrheit aller Großeltern bezeichnet ihre Rolle im Jahr 2014 als wichtig (36,2 Prozent) oder sogar als sehr wichtig (55,8 Prozent). Jüngere Großeltern und Großmütter empfinden ihre Rolle als wichtiger als ältere Großeltern und Großväter.
  • Die Beziehungsenge zu den erwachsenen Enkelkindern ist zwischen 2008 und 2014 stabil hoch: Die Beziehungsenge zu den erwachsenen Enkelkindern hat sich zwischen 2008 und 2014 nicht verändert. Enge oder sehr enge Beziehungen zu den erwachsenen Enkelkindern haben im Jahr 2014 69,7 Prozent der Großeltern. Ältere Großeltern haben dabei etwas engere Beziehungen als jüngere Großeltern. Großmütter haben engere Beziehungen als Großväter.
  • Während zwischen 1996 und 2008 immer weniger Großeltern ihre Enkelkinder betreuten, übernehmen Großeltern im Jahr 2014 diese Aufgabe wieder deutlich häufiger: Die Anteile von Großeltern, die Enkelkinder betreuen, sind im Zeitraum von 1996 bis 2008 zunächst stetig und deutlich zurückgegangen (von 33,7 auf 24,7 Prozent). Im Jahr 2014 übernehmen wieder mehr Großeltern Betreuungsaufgaben als in den Jahren davor: 30,2 Prozent der Großeltern geben an, privat ihre Enkelkinder zu betreuen.
  • Großeltern kombinieren 2014 häufiger Erwerbsarbeit und Betreuung von Enkelkindern als 1996: Der Anteil von Großeltern bis 65 Jahre, der eine Betreuung von Enkelkindern mit Erwerbstätigkeit kombiniert, lag im Jahr 1996 bei 15,0 Prozent, im Jahr 2014 ist es schon fast ein Viertel (23,4 Prozent). Jüngere Großeltern und Großmütter kombinieren häufiger Erwerbsarbeit und Enkelbetreuung als ältere Großeltern und Großväter.

Der Beitrag im open access im Detail

 


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