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Bewegung tut gut – aber wer ist aktiv? Körperliche Aktivität und regelmäßiger Sport in der zweiten Lebenshälfte

Dieses DZA Aktuell beschreibt die Verbreitung von körperlichee Aktivität und regelmäßigem Sport in der zweiten Lebenshälfte

Nowossadeck, S. & Spuling, S. M. (2025). Bewegung tut gut – aber wer ist aktiv? Körperliche Aktivität und regelmäßiger Sport in der zweiten Lebenshälfte [DZA Aktuell 05/2025]. Berlin: Deutsches Zentrum für Altersfragen. https://doi.org/10.60922/1da2-gw18

 

Kernaussagen

  • Etwa drei Viertel (74,2 %) der Personen ab 43 Jahren erreichen die WHO-Empfehlung zur körperlichen Aktivität. Dieser im Vergleich zu anderen Studien hohe Anteil erklärt sich dadurch, dass in den DEAS-Daten körperliche Aktivität breit erfasst wird und alle Formen moderater und intensiver Bewegung im Alltag einschließt – etwa Bewegung im Beruf, zu Fuß oder mit dem Rad zurückgelegte Wege, Haus- und Gartenarbeit sowie Sport.
  • Regelmäßiger Sport ist deutlich weniger verbreitet als ausreichende körperliche Aktivität insgesamt: Nur rund die Hälfte der Personen ab 43 Jahren (54,9 %) treibt mindestens einmal pro Woche Sport, obwohl eine große Mehrheit den von der WHO empfohlenen Umfang an körperlicher Aktivität erreicht.
  • Im höheren Alter war der Anteil körperlich aktiver Personen geringer – sowohl hinsichtlich des Erreichens der WHO-Empfehlung als auch bei regelmäßiger sportlicher Aktivität. Der Anteil ausreichend körperlich Aktiver blieb bis 75 Jahre relativ stabil zwischen 79,9 Prozent und 75,4 Prozent, in der ältesten Gruppe ab 76 Jahren fiel er aber deutlich auf 60,9 Prozent. Auch beim Sport sanken die Werte im Alter: Während in der Gruppe 43 bis 55 Jahre noch 67,5 Prozent regelmäßig Sport machten, waren es ab 76 Jahren nur 34,6 Prozent. Geschlechterunterschiede zeigten sich dagegen weder bei körperlicher Aktivität noch beim regelmäßigen Sport.
  • Unter einkommensschwachen Personen waren die Anteile ausreichend körperlich aktiver Personen und regelmäßig Sporttreibender niedriger. Armutsgefährdete Personen erreichten seltener die WHO-Empfehlung für körperliche Aktivität (67,4 %) als Personen mit hohem Einkommen (80,7 %). Auch beim Sport zeigten sich Unterschiede: Nur ein Drittel der armutsgefährdeten Personen (31,1 %) machte mindestens wöchentlich Sport, während dies bei gut der Hälfte der Personen mit mittlerem Einkommen (56,7 %) und sogar bei 67,7 Prozent der Personen mit höherem Einkommen der Fall war. Zwischen Ost- und Westdeutschland waren für beide Indikatoren keine Unterschiede festzustellen.
  • Personen, bei denen eine Herzerkrankung, Diabetes oder eine mobilitätseinschränkende Erkrankung diagnostiziert wurde (Lebenszeitprävalenz), erreichten seltener die WHO-Empfehlung zu körperlicher Aktivität und machten seltener regelmäßig Sport. Nur 62,8 Prozent der Personen mit Herzerkrankungen und 56,1 Prozent der Personen mit Diabetes waren ausreichend körperlich aktiv im Sinne der WHO-Empfehlung im Vergleich zu jeweils um die drei Viertel der Personen ohne diese Erkrankungen. Sie machten außerdem weniger oft regelmäßig Sport (33,8 % mit Herzerkrankungen beziehungsweise 29,3 % mit Diabetes im Vergleich zu jeweils knapp 60 % der Personen ohne diese Erkrankungen). Personen mit mobilitätseinschränkenden Erkrankungen unterschieden sich nicht beim Erreichen der WHO-Empfehlung von Personen ohne diese Krankheiten, aber sie machten seltener regelmäßig Sport (49,1 % zu 60,2 %)

 



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