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Engagiert bis ins hohe Alter? Organisationsgebundenes ehrenamtliches Engagement in der zweiten Lebenshälfte

Personen in der zweiten Lebenshälfte können über ehrenamtliches Engagement ihre Erfahrungen und Kompetenzen einbringen und somit einen positiven Beitrag für die Gesellschaftleisten. Personen, die sich ehrenamtlich engagieren, können davon aber auch persönlich profitieren. Darüber hinaus ist ehrenamtliches Engagement eine zentrale Form gesellschaftlicher Teilhabe.

Wetzel, M., & Simonson, J. (2017): Engagiert bis ins hohe Alter? Organisationsgebundenes ehrenamtliches Engagement in der zweiten Lebenshälfte. In: Mahne, K., Wolff, J. K., Simonson, J., & Tesch-Römer, C. (Hrsg.). : Altern im Wandel. Zwei Jahrzehnte Deutscher Alterssurvey (DEAS). Wiesbaden: Springer VS.

Martin Wetzel und Julia Simonson zeichnen mit Daten des Deutschen Alterssurvey ein Bild des ehrenamtlichen Engagements in der zweiten Lebenshälfte. Die wesentlichen Befunde sind:

  • Der Anteil von Personen, die ein ehrenamtliches Engagement ausüben, hat sich unter den 40- bis 85-Jährigen zwischen den Jahren 1996 und 2014 verdoppelt: Während im Jahr 1996 etwa jede zehnte Person (11,7 Prozent) im Rahmen einer Organisation ehrenamtlich engagiert war, ist es im Jahr 2014 schon fast jede vierte (22,2 Prozent). Dieser Zuwachs ist unter Personen im höheren Lebensalter besonders deutlich.
  • Im Jahr 2014 zeigen sich deutliche Unterschiede im ehrenamtlichen Engagement nach Geschlecht, Bildung, Landesteil und Erwerbsstatus: Männer sind 1,3 Mal häufigerengagiert als Frauen. Dieser Geschlechtsunterschied war 1996 noch größer. Hochgebildete sind im Jahr 2014 3,6 Malhäufiger ehrenamtlich engagiert als Niedriggebildete, was sich seit 1996 nicht verändert hat. Westdeutsche engagieren sich 1,7 Mal häufiger ehrenamtlich als Ostdeutsche. Der Unterschied zwischen den Landesteilen ist seit 1996 stabil. Erwerbstätige und Personen im Ruhestand engagieren sich häufiger als Nicht-Erwerbstätige.
  • Im Jahr 2014 ist jede vierte ehrenamtlich engagierte Person im Alter von 50 bis 85 Jahren in einer Seniorengruppe aktiv:Jüngere engagieren sich seltener in seniorenspezifischen Gruppen als Ältere. Zwischen den Jahren 1996 und 2014 ist der Anteil von Engagierten in Seniorengruppen an der Bevölkerung von 2,1 Prozent auf 5,6 Prozent gestiegen. DasVerhältnis zwischen seniorenspezifischem und allgemeinemEngagement hat sich dabei jedoch nicht verändert.
  • Ein Drittel der im Jahr 2014 ehrenamtlich Engagierten hat inden letzten sechs Jahren ein neues Engagement aufgenommen und zwei Drittel üben ihr Engagement schon länger als sechs Jahre aus: Im Jahr 2014 haben 7,1 Prozent der Bevölkerung im Alter von 40 bis 85 Jahren ein Engagement ausgeübt, welches sie frühestens 2009 begonnen hatten. Ältere nehmen zu einem geringeren Anteilein Engagement neu auf als Jüngere. Zudem üben Ältere ihr Engagement zu einem größeren Teil bereits über einen längeren Zeitraum aus als Jüngere. Zwischen 1996 und 2014hat sich der Anteil der neu Engagierten an allen Engagierten nicht bedeutsam verändert.

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