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Also, als wir jung waren. Die Einschätzung des Verhältnisses von Alt und Jung

Generationenverhältnisse, also das unpersönliche Verhältnis zwischen den Altersgruppen: hier wird - vor allem aufgrund des demografischen Wandels und der sich verändernden Altersstruktur der deutschen Bevölkerung - in der Literatur oft ein herannahender Generationenkonflikt vermutet. Janna Franke und Julia Simonson beleuchten mit Daten des Deutschen Alterssurvey, wie sich das Verhältnis der Generationen darstellt.

Franke, J., & Simonson, J. (2017): Also, als wir jung waren. Die Einschätzung des Verhältnisses von Alt und Jung. In: Mahne, K., Wolff, J. K., Simonson, J., & Tesch-Römer, C. (Hrsg.). : Altern im Wandel. Zwei Jahrzehnte Deutscher Alterssurvey (DEAS). Wiesbaden: Springer VS.

Die wesentlichen Befunde sind:

  • Jüngere werden im Jahr 2014 bei der Einschätzung des Verhältnisses von Alt und Jung kritischer beurteilt als Ältere: Fast zwei Drittel (63,0 Prozent) der 40- bis 85-Jährigen sind der Meinung, dass sich Jüngere zu wenig um die Bedürfnisse der Älteren kümmern. Zwei Fünftel (41,0 Prozent) sind der Auffassung, die Älteren kümmern sich zu wenig um die Zukunft der Jüngeren.
  • Die Wertschätzung gegenüber der älteren sowie gegenüber der jüngeren Generation ist im Jahr 2014 sehr hoch: Knapp drei Viertel (74,8 Prozent) der 40- bis 85-Jährigen stimmen der Aussage zu, dass mehr Jüngere an die politische Führungsspitze kommen sollten. Neun von zehn Personen (90,7 Prozent) stimmen der Aussage zu, dass man sich bei wichtigen Entscheidungen auf den Rat Älterer verlassen sollte.
  • Enge Eltern-Kind-Beziehungen hängen positiv mit der Einschätzung sowie der Wertschätzung der Jüngeren zusammen: Im Jahr 2014 sind 60,8 Prozent der Personen mit einer engen Beziehung zu ihren Kindern der Meinung, dass sich Jüngere zu wenig um die Bedürfnisse der Älteren kümmern. Bei Personen ohne Kinder oder mit keiner engen Beziehung zu ihren Kindern sind es etwa acht Prozentpunkte mehr (68,6 Prozent und 68,1 Prozent). Über drei Viertel (76,6 Prozent) der Personen mit einer engen Beziehung zu ihren Kindern sind der Auffassung, dass mehr Jüngere an die politische Führungsspitze kommen sollten. Bei Personen ohne Kinder sind es mit 71,4 Prozent, bei Personen mit keiner engen Beziehung mit 71,5 Prozent etwas weniger.
  • Niedriggebildete äußern sich im Jahr 2014 generell kritischer zum Verhältnis zwischen Alt und Jung als Hochgebildete. Gut drei Viertel (77,6 Prozent) der Personen mit einem niedrigen Bildungsniveau sind der Meinung, dass sich Jüngere zu wenig um die Bedürfnisse der Älteren kümmern. Bei den Hochgebildeten stimmen 56,4 Prozent dieser Aussage zu. Etwa die Hälfte (51,0 Prozent) der Personen mit einem niedrigen Bildungsniveau ist zudem der Auffassung, die Älteren kümmern sich zu wenig um die Zukunft der Jüngeren. Bei den Hochgebildeten stimmen 41,6 Prozent dieser Aussage zu.

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