Wie wirkt sich die Pandemie auf Menschen in der zweiten Lebenshälfte aus: Fühlen sie sich durch die Pandemie bedroht? Ergebnisse einer aktuellen Befragung des Deutschen Alterssurveys zeigen, dass dies nicht so ist. Nicht einmal jede zehnte Person zwischen 46 und 90 Jahren fühlt sich sehr bedroht durch die Pandemie. Das Alter spielt dabei überraschenderweise keine zentrale Rolle: Egal ob im mittleren Erwachsenenalter ab 46 Jahren oder im höheren Alter von über 75 Jahren – die aktuelle Situation als wenig bedrohlich nehmen stets etwa die Hälfte wahr.
Einen stärkeren Einfluss hat dagegen, wie Menschen ihre Gesundheit einschätzen: Personen, die ihre Gesundheit als sehr gut oder gut bewerten, fühlen sich wegen der Pandemie weniger bedroht als Personen, die ihre Gesundheit weniger gut einschätzen. Die Mehrheit der Befragten hat zudem das Gefühl, das Risiko einer Ansteckung mit dem Corona-Virus weitgehend selbst beeinflussen zu können. Nur zwölf Prozent halten ihre Einflussmöglichkeiten für gering.
Insgesamt zeigen die Ergebnisse: Auch wenn mit zunehmendem Alter das Risiko steigt, bei einer Infektion mit dem Corona-Virus schwer zu erkranken, fühlen sich ältere Menschen durch die Pandemie nicht stärker bedroht als Personen im mittleren Erwachsenenalter. Möglicherweise hilft älteren Menschen ihre Lebens- und Krisenerfahrung, um auch diese Pandemie einzuordnen und zu bewältigen.
Der Deutsche Alterssurvey (DEAS) ist eine repräsentative Quer- und Längsschnittbefragung von Personen in der zweiten Lebenshälfte. Im Rahmen der Studie werden seit mehr als zwei Jahrzehnten Menschen auf ihrem Weg ins höhere und hohe Alter regelmäßig befragt. An der schriftlich-postalischen Befragung im Juni und Juli 2020 haben 4.762 Personen im Alter von 46 bis 90 Jahren teilgenommen. Der Deutsche Alterssurvey wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ).
Die Studienergebnisse sind online verfügbar.